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Komödie von Yasmina Reza: "Der Gott des Gemetzels" in einer Inszenierung von Thomas Gimbel aktuell in der Borner Straße!

Der Welterfolg von Yasmina Reza besticht mit brillanten Dialogen und einem komisch-absurden und entlarvenden Blick hinter die bürgerliche Fassade. In der Regie von Tom Gimbel nur für kurze Zeit im Spielplan!

Schon zwei Jahre nach dem Erscheinen im Jahr 2006 gehörte Yasmina Rezas Komödie zu den meist gespielten und erfolgreichsten Theaterstücken der letzten Jahrzehnte. Inzwischen ist das Schauspiel für 4 Personen ein sehr junger, moderner Klassiker geworden.

Zwei Elternpaare treffen sich, um die unglückliche Prügelei ihrer elfjährigen Söhne in Ruhe zu besprechen. Doch die gesittete Konversation heizt sich rasch auf. Mehr und mehr verlieren die vier gebildeten, gut situierten Erwachsenen die Kontrolle über sich selbst. Sorgfältig verborgene Animositäten und Vorurteile treten zutage, bis schließlich alle Hemmungen fallen. Auch die Binnenverhältnisse beider Ehepaare bieten genügend Sprengstoff, um dem „Gott des Gemetzels" großzügig Opfer darzubringen.

Messerscharf beobachtet, treffsicher und mit diabolischem Humor seziert die erfolgreichste zeitgenössische Theaterautorin Yasmina Reza die bürgerliche Welt. Allgemeine Bekanntheit erlangte der Stoff durch die Verfilmung von Roman Polański im Jahr 2011. Der Film hatte in der Besetzung Christoph Waltz und Kate Winslet, sowie Jodie Foster und John C. Reilly bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig Premiere.

„‚Der Gott des Gemetzels‘ bietet ein Dialogfeuerwerk voller satirischer Pointen und humoristischer Highlights, das kaum Pausen zum Atmen lässt.” - Filmstarts 2011

Die Presse zu „Der Gott des Gemetzels“ im TiC-Theater:

"Für unbändiges Gelächter und donnernden Applaus sorgt Yasmina Rezas „Der Gott des Gemetzels“ beim TiC-Publikum. Die bitterböse Story gibt es allemal her. Zwei Elfjährige prügeln sich. Ergebnis: zwei ausgeschlagene Zähne. Das Stück zeigt die Eltern, die den Streit ihrer Söhne in Ruhe besprechen wollen. Doch das gesittete Gespräch heizt sich rasch auf, und nach den Kindern verlieren auch die gebildeten, gut situierten Erwachsenen die Kontrolle über sich selbst. Das Thema Gewalt ist ebenso aktuell wie international. Deshalb kann Regisseur Thomas Gimbel die Handlung mühelos von Frankreich nach Deutschland verlegen. In einer perfekt durchgestylten Wohnung (Ausstattung: Jan Bauerdick und Benedikt Fiebig) treffen die Elternpaare aufeinander. Obwohl Sebastian Freund und Elisabeth Wahle Business-Anzüge bevorzugen und die Gastgeber Alexander Bangen und Sabine Henke es lieber leger mögen (Kostüme: Mariola Kopczynski) - am Anfang wiegen die Gegensätze nicht schwer. Auch der entstandene Schaden scheint sich gütlich regeln zu lassen. Dann aber entbrennt ein Streit darüber, welcher Junge eigentlich die Schuld hat. Wo beginnt die Gewalt? Mit dem ersten Schlag? Oder nicht doch mit der ersten Beleidigung? Als Mutter des Geschädigten kommt Sabine Henke ganz groß raus. Ihre Augen blitzen und der Mund zittert, bevor sie sich wortgewaltig empört („Gewalt geht uns alle an.“) Doch die Fassade der moralisch überlegenen Intellektuellen bekommt Risse. Dass der anderen Mutter übel wird, macht ihr keine Sorgen – solange ihre wertvollen Bücher dabei keinen Schaden nehmen. In die Haare kriegt sie sich auch mit ihrem Mann, der die Wogen glätten will. Er nennt sich Choleriker“, tatsächlich überzeugt er als Drückeberger, der seinen Ehefrust zu lange in sich hineingefressen hat – und der nun umso aggressiver hervorbricht. Mit Zahnpastalächeln und feinen Manieren wirkt Elisabeth Wahle tadellos. Es ist eine gut gespielte Tarnung. Ihrem Partner wirft sie den Egoismus vor, von dem sie selbst beherrscht wird. Schließlich wird das „Muttertier“ zur Furie. Sebastian Freund glänzt als offensichtlicher Fiesling, der ständig am Handy hängt und damit allen auf die Nerven geht. Rhetorisch kann er bei Henkes Tiraden mithalten und sieht in ihr vielleicht deshalb eine Geistesverwandte. „So langsam werden Sie mir sympathisch.“ - Westdeutsche Zeitung

„Zwei Ehepaare mit schnell aufbrechender oberflächlicher Einigkeit treffen hier aufeinander. Nach kurzem, vorsichtigem Abschätzen quellen Unzufriedenheit, Unsicherheit, Streitlust, ja offene Feindseligkeit aus den seelischen Wunden hervor, die sie schon lange mit sich schleppen. Alle Fehler, Mängel, Schwächen der vier Charaktere werden offenbart, vorgeführt und einer bösen Lächerlichkeit preisgegeben. Und doch zeigt die Autorin ein gewisses Mitleid: Mit der Rodentiaphobie des scheinbar weichen aber zumindest in Hamsterfragen gefühllos erscheinenden Michael (brillant im steten Seitenwechsel: Alexander Bangen), dem durch peinliche Rechthaberei kaschierten Minderwertigkeitskomplex und dem Alkoholproblem Veronikas (spitzig aggressiv: Sabine Henke), der Telefonabhängigkeit des überheblich gewissenlosen Workaholic Arne (mühelos überzeugend: Sebastian Freund) und der zum Schutz aufgebauten Überheblichkeit der gleichermaßen wütenden wie unsicheren Annette (biestig explosiv: Elisabeth Wahle). Thomas Gimbel hat das vor rund 15 Jahren von allen Bühnen landauf, landab gespielte Stück, das weniger Komödie als bürgerliches Trauerspiel ist, für das TiC-Theater mit Erfolg als dramatisches Kammerspiel inszeniert. Ihm und den vier intensiv geforderten Charakterdarstellern - die Besetzung ist perfekt - gelingt die Gratwanderung zwischen Tragödie und Farce. Ein gewisser Einfluß von Edward Albees „Wer hat Angst vor Virginia Woolfe?“ (inklusive Suff) kann nicht übersehen werden, was kein Makel ist – im Gegenteil, die Nähe zu dem Klassiker adelt die Inszenierung. Irgendwann läßt jeder die Maske fallen. Es sind die Attentate auf „wichtige“ Dinge, die Wahrheiten lostreten: Die aufgesetzte Dominanz Annettes hält dem immer höher köchelnden Druck nicht stand, ihr Faß läuft über, als ihr eigener Mann sie abqualifiziert. Gekippt wird auch das scheinbar gefestigte Ego Arnes, als seine nervtötende Mobiltelefoniererei mit der Versenkung seines heiligen Smartphones in der Tulpenvase endet. Der Kommentar Annettes: „Männer hängen dermaßen an ihrem Zubehör“ brachte einen der immer wieder auch die Spannung des Publikums lösenden Lacher. Veronika zerstört sich durch ihre Pedanterie und Rechthaberei selbst: Die Attacke  gegen ihr Tulpen-Arrangement setzt einer Reihe von Zwischenfällen die Krone auf. Am besten hält sich noch Michael. Doch die wiederholte Anklage des Hamster-Mordes läßt schließlich auch seine Dämme brechen – weg ist die Larve des Friedfertigen. (...) Das amüsiert, offenbart bekannte und vertraute gesellschaftliche und partnerschaftliche Mechanismen, das erschreckt und beruhigt zugleich. Alle sind wie du, du bist wie alle. Yasmina Reza ist mit diesem Streitquartett ein gültiger Coup gelungen. Dem Ensemble ebenso.“ - Musenblätter

„Zwei Elfjährige hatten Streit. Die gutbürgerlichen Eltern wollen die Situation „zivilisiert“ klären. Das geht gründlich schief, wie das Theater in Cronenberg (TiC) sehenswert zeigt. Mit „Der Gott des Gemetzels“ von Yasmina Reza hat sich das TiC ein aktuelles Stück vorgenommen – ironisch-komisch und tiefgründig zugleich. Regisseur Thomas Gimbel hat die Handlung von Paris nach Frankfurt verlegt, was die Identifikation mit den Figuren einfacher macht. Wobei Eltern sich ohnehin an vielen Stellen wiedererkennen dürften. Da sind Annette und Arne (Elisabeth Wahle und Sebastian Freund), die im Business-Outfit gekleideten Eltern von Ferdinand (Kostüme: Mariola Kopczynski). Er hat Bruno mit einem Stock zwei Zähne ausgeschlagen. Im schicken Wohnzimmer von Veronika und Michael (realistischer kann ein Bühnenbild kaum sein: Jan Bauerdick und Benedikt Fiebig) sollen sie mit diesen den Vorfall klären. Zunächst noch um Verständnis bemüht, verlieren Annette und Arne zusehends die Nerven. Denn die resolute Pazifistin Veronika (Sabine Henke) stellt ihren Sohn als armes Opfer dar, der grundlos „entstellt“ wurde. Den wahren Hintergrund der Tat will sie nicht akzeptieren. Ihr weichgespülter Gatte (Alexander Bangen) hingeben will alle Wogen glätten und plaudert – zum Entsetzen seiner Frau – von seiner Jugend und seinen Prügeleien. Zu allem Überfluss klingelt nicht nur ständig Arnes Handy, sondern auch das Festnetztelefon. Die vier Personen verlieren schließlich alle die Beherrschung. Im Lauf der zwei sehr kurzweiligen Stunden (mit Pause) erleben die Zuschauer mehrere spannende Veränderungen in den Charakteren. So fühlt man mal mit der einen, dann mit der anderen Figur. Auch das Verhältnis der Handelnden zueinander verändert sich ständig. Der Regisseur macht dies dadurch sichtbar, wie die Personen im Raum verteilt sind – und neben wem jemand sitzt, steht oder hockt. Einblicke in die Psyche anderer Menschen werden wie auf einem OP-Tisch seziert. Die ausgezeichneten Darstellerinnen und Darsteller haben den großen Applaus redlich verdient, den das begeisterte Premierenpublikum ihnen spendete.“ - Wuppertaler Rundschau

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