TiC - Theater in CronenbergIm Internet unter http://www.tic4u.de ... |
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Der verwitwete Henri und die Studentin Constance bilden unfreiwillig eine WG: "Frühstück bei Monsieur Henri" ist eine berührende Komödie mit mit Tiefgang und Esprit. Unser Tipp: Auf keinen Fall verpassen!
Untermieter gesucht: Der bärbeißige alte Witwer Henri, um dessen Gesundheit es inzwischen nicht mehr zum Besten steht, lässt sich widerwillig darauf ein, einen Untermieter in seine Wohnung aufzunehmen. Zu seiner Überraschung steht eines Tages die Studentin Constance vor der Tür und möchte das Zimmer mieten. Henri willigt, gibt Constance aber strenge Regeln vor. Allein seine Hausordnung umfasst 20 Seiten und ist so detailliert, dass Constance eigentlich ablehnen muss. Aber sie braucht unbedingt das günstige Zimmer. Zu allem Überfluss hat Henri noch eine weitere Forderung an seine neue Mitbewohnerin: Sie soll dafür sorgen, dass sich sein Sohn Paul von Freundin Valérie trennt, die Papa Henri für eine ausgemachte Idiotin hält. Falls Constance Paul und Valérie auseinander bringt, braucht sie sechs Monate keine Miete zu zahlen, so der „Deal“. Constance lässt sich darauf ein und sorgt damit für jede Menge Zündstoff.
Der Autor Yvan
Calbérac, der das Stück selber sehr erfolgreich verfilmt hat, stellt in seiner
mehrfach preisgekrönten Komödie die Frage nach dem Gelingen des Lebens. Und
alle vier Figuren gehen doch noch als Gewinner aus dieser amüsanten Geschichte
hervor, weil sie letztendlich auf ihr Herz hören... Eine liebevoll geschriebene,
zutiefst menschliche und intelligente Komödie mit Esprit, Humor und Herz.
Die Presse zu „Frühstück bei Monsieur henr“ im TiC-Theater:
„Menschlicher Mikrokosmos in der
Küche: Herzhaftes
Lachen und erschrockenes Innehalten liegen in der neuen Komödie im Tic-Theater
eng beieinander. Ivan Calbérac entfaltet in seinem 2013 uraufgeführten Stück
„Frühstück bei Monsieur Henri“ in der Küche einen menschlichen Mikrokosmos.
Geschickt balanciert er Stimmungen und Typen aus – und es gibt dem Stück eine
ordentliche Portion Glaubwürdigkeit, dass er auf ein Happy End verzichtet. Dustin
Smailes zeigt in seiner ersten Regie eines reinen Sprechstücks, dass er auch
ohne Musik und Tanz die Personen hervorragend führen kann. Viele Nuancen holt
er aus seinen vier sehr guten und versierten Schauspielern heraus. Selbst
manche stark gezeichneten Charakterzüge lässt er völlig natürlich aussehen. (...)
Charlotte Reinke spielt die junge Studentin Constance als passenden Gegenpol:
Mit strahlendem Lächeln zeigt sich die frische Blondine von dem Gepolter des
alten Herren völlig unbeeindruckt. Fröhlich lässt sie alle seine Angriffe ins
Leere laufen und schafft es schließlich, das kleine, günstige Zimmer zur Miete
zu ergattern. Sie ist in Geldnot und froh über die erschwingliche Bleibe.
Deshalb schlägt sie auch in den zweiten Deal von Henri ein: Da dieser äußert
unzufrieden mit seiner Schwiegertochter Valerie ist, soll Constance seinen Sohn
Paul umgarnen und seiner Frau entfremden. Alsbald taucht Paul in der Küche auf:
Philip Zangerl schafft es hervorragend, diesem Steuerberater genau die richtige
Mischung aus korrekter Seriosität und einem Hauch Verklemmtheit zu geben. Neben
schlagfertigen Dialogen fasziniert an dieser Inszenierung der Wandel der
Figuren: Henri wird vom bösen Ekel zum fürsorglichen Vater-Ersatz für
Constance, diese entdeckt ihre eigentliche Begabung, und Paul lernt, alle seine
Facetten zu akzeptieren. Immer wieder beklatscht das Publikum in der
zweieinhalbstündigen Premiere diese Wandlungen und viele witzige Antworten. Am
Ende gibt es ausdauernden Beifall für eine sehr gelungene Inszenierung.“ - Westdeutsche Zeitung
„Grantelnder Monsieur Henri
bezaubert die Zuschauer. (...) Dustin Smailes inszeniert mit der französischen Komödie erstmals
ein Schauspiel am TiC-Theater und dem Musical-Star darf bescheinigt werden:
Smailes kann auch Sprech-Theater! Der Musical-Darsteller, der aktuell in
„Sweeney Todd“ an der Oper Kiel auf der Bühne steht, arbeitet die menschlichen
Züge seiner Figuren so heraus, dass der Zuschauer sie lieb gewinnt. Und zwar
allesamt, selbst Henri, den „Motzki“. Denn das 2015 mit Frankreichs
Schauspiel-Ikone Claude Brasseur verfilmte Erfolgsstück bietet nicht nur viel
Spaß, sondern auch Melancholie, Charakterstudien und Tragik. Ob die grantelnden
Deftigkeiten des einsamen Henri, ob die zerbrechliche Valérie mit ihrer
penetrant-einfältigen Harmoniesucht und ihrer Liebe zum chinesischen Horoskop,
ob der unsicher-biedere Paul, der sich so sehr nach einem freundlichen Wort
seines Vaters sehnt, aber nur ein fürsorgliches „Erkälte dich nicht“ mit auf
den Weg bekommt, oder ob die nach Orientierung suchende Ehebrecherin wider
Willen Constance – sie alle haben ihre Geschichte. Dustin Smailes und seine
Darsteller arbeiten auch die ernsten, berührenden Seiten der Charaktere und des
Kammerspiels fein heraus. Hans-Willi Lukas (Henri), Charlotte
Reinke (Constance), Philip Zangerl (Paul) und Monika Owart (Valérie)
verkörpern die allesamt verletzten beziehungsweise verletzlichen Charaktere
beeindruckend authentisch. Und zwar derart mit Bravour, dass das Publikum nicht
mit Szenenapplaus sparte. Wirklich einziger Kritikpunkt: Dustin Smailes muss
Henris Granteln nicht durch Lautstärke zu unterstreichen suchen – Hans-Willi
Lukas‘ hat das wirklich nicht nötig, wie der leisere zweite Teil nach der Pause
noch eindrucksvoller beweist! I-Tüpfelchen der Beziehungskomödie mit Tiefgang
sind die Bühne (Jan Bauerdick), die Kostüme von Carmen Fett und nicht
zuletzt die Szenenwechsel-Musik der französischen Chansonette Zaz - das
Premierenpublikum im TiC schmeckte das facettenreichen Frühstück bestens. Mit
Füßetrampeln, lang anhaltendem Applaus und Jubelrufen feierte es Dustin Smailes
und seine Darsteller - völlig zurecht! (...) - Cronenberger Woche
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