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Nichts für schwache Nerven: Das Beziehungsdrama "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?" von Edward Albee verspricht anspruchsvolles Theater und Hochspannung beim Regie-Debüt von Stefanie Smailes!
Anspruchsvolles Theater und spannende Texte für Theater-Feinschmecker: So lautet das Programm unserer Reihe "Starke Stücke", die seit einiger Zeit auch solchen Theatertexten eine Platz im TiC-Spielplan bietet. Nach Stücken wie "Terror" oder "Verrücktes Blut" zeigen wir mit "Wer hat Angst vor Virginia Woolf" in diesem Jahr einen Meilenstein der modernen Theaterliteratur. Stefanie Smailes führt dabei erstmals im TiC Regie.
„Wer hat Angst vorm großen bösen Wolf?” - so heißt das Kinderlied aus dem Disney Zeichentrickfilm „Die drei kleinen Schweinchen”. Edward Albee diente dieses Lied als Inspiration für den Titel seines modernen Klassikers. In den drei Akten „Gesellschaftsspiele”, „Walpurgisnacht” und „Austreibung” entspinnt sich ein Geschehen, das mit Kinderliedern wenig gemeinsam hat.
George und Martha - der Geschichtsprofessor und seine Frau - sind gerade von einer Party bei Marthas Vater, dem College-Dekan, nach Hause gekommen, als es an der Tür klingelt. Martha hat noch zwei Gäste eingeladen: den jungen Biologieprofessor Nick und seine Frau Putzi. Schließlich empfahl Marthas Vater, sich mit dem Neuzugang samt Gattin anzufreunden. George fühlt sich überrumpelt und beginnt, mit Martha zu streiten. Doch Martha weiß sich zu wehren. Die beiden sind kampferprobt und unerbittlich. Die Waffen auf dem ehelichen Schlachtfeld: Demütigung, Sarkasmus, Provokation, vernichtender Witz und verletzender Intellekt. Nick und Putzi sind zunächst nur hilflose Zeugen, geraten aber schließlich mit hinein in den alles verschlingenden Strudel ...
Die Presse zu „Wer hat Angst vor
Virginia Woolf?“ im TiC-Theater:
„Ein Höllenritt (...) Stefanie Smailes
tat gut daran, das Stück bis auf seinen Kern einzudampfen, denn ein Höllenritt
blieb es allemal. (...) All das hatte die mit zwei erfahrenen
Schauspielern, André Klem und Beate Rüter und mit den zwei
Rookies Yasemin Peken und Christian Minwegen besetzte Inszenierung in den drei
Akten „Gesellschaftsspiele”, „Walpurgisnacht” und „Austreibung” umzusetzen. George
und Martha - der Geschichtsprofessor und seine Frau - sind gerade von einer
Party bei Marthas Vater, dem College-Dekan, nach Hause gekommen, als es an der
Tür klingelt. Martha hat noch zwei späte Gäste eingeladen: den jungen,
aufstrebenden Biologieprofessor Nick und seine wenig trinkfeste Frau Putzi. Und
trinkfest muß man sein, wenn man George und Martha besucht. Vom ersten
Wortwechsel des ungleichen Ehepaares George, einem in seiner Position
ehrgeizlos gefangenen Historikers und Martha, der einige Jahre älteren,
gesellschaftlich und sexuell frustrierten Tochter des Dekans an werden wir ohne
Chance auf Entkommen in die verbalen Scharmützel, die sich zur Schlacht
ausweiten, hineingesogen. Als Zeuge der schrecklichen Zermürbung zweier
Verlorener möchte man gelegentlich aufgeben, doch die Faszination, die
Explosivität dieses gegenseitigen Zerfleischens hält dank der unerhörten
Leistung Klems und Rüters fest. Klem beherrscht die Bühne. Virtuos. Gewaltig.
Seine Figur George ist als einzige unablässig in Bewegung, schafft
Hochprozentiges heran, schwadroniert, ätzt, monologisiert, streitet. Eher
statisch sind die anderen, Martha in abrupten Gemütsschwankungen und die beiden
Gäste, von denen man anfangs glauben möchte, daß sie sich nur im Kielwasser, im
Windschatten der beiden anderen bewegen. Dann aber brechen sie ihre zahme
Schale auf und stürmen förmlich in die erste Reihe. Mariola Kopczynski hat
entsprechend der Idee der Regisseurin, die Personen durch ihr Äußeres zu
charakterisieren, den Rollen Kostüme angepasst: George gelassen, lediglich mit
Clownsnase zum englischen Tweed, Martha mit Hexengewand zum furiosen Auftritt,
Nick tritt im muskelbepackten Superman-Dress auf und Putzi als piepsige Minnie
Maus (...) Sämtliche moralischen Hüllen und Rücksichten fallen während des
hier gute zwei Stunden dauernden Gemetzels, in dem peinliche Intimitäten
ausgekotzt, Ehe, Liebe, Ehrenhaftigkeit und Anstand in die Abgründe ihrer
scheinbürgerlichen Existenz gestürzt werden. Alle vier Darsteller müssen sich
aufs Elementarste entäußern – und tun es mit Verve. Auf der Walstatt bleiben
sämtliche Illusionen zerschlagen zurück. André Klem, Beate Rüter, Christian
Minwegen und Yasemin Peken gebührt Hochachtung für diesen
Seelen-Striptease – und Stefanie Smailes Anerkennung für die gelungene
Inszenierung.“ - Musenblätter
Dieses virtuos gezeichnete Beziehungsdrama des amerikanischen Pulitzer-Preisträgers Edward Albee wurde durch die Verfilmung mit Elisabeth Taylor und Richard Burton 1966 weltbekannt und wird auch auf der TiC-Bühne die Zuschauer den Atem anhalten lassen. Stefanie Smailes, ehemaliges TiC-Ensemblemitglied und inzwischen professionelle Musicaldarstellerin, zeigt in ihrem Regiedebüt das Stück in der deutschen Übersetzung von Pinkas Braun.