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Nur noch wenige Vorstellungen: "Terror" in der Reihe "Starke Stücke" bis zum 18. Februar im Spielplan!

Spätestens seit der Austrahlung des gleichnamigen Fernsehfilmes in der ARD ist Ferdinand von Schirachs Gerichtsdrama um einen fiktiven Terroranschlag deutschlandweit zum Thema geworden. Der Clou: Am Ende entscheidet das Publikum!

In der Reihe „Starke Stücke“ finden seit einiger Zeit auch brisante, provokante und zeitkritische Theaterstücke ihren Platz im Spielplan des TiC-Theaters. Nach „Verrücktes Blut“ und „Fettes Schwein“ setzen wir die Reihe nun mit dem Stück „Terror“ von Ferdinand von Schirach fort. Sein erstes Theaterstück zählt aktuell zu den meistgespielten zeitgenössischen Stücken in Deutschland und steht landauf landab auf den Spielplänen. Anhand einer fiktiven Gerichtsverhandlung um einen verhinderten Terroranschlag erörtert Schirach nicht nur die moralischen und philosophischen Aspekte des Falles, sondern entwickelt zugleich einen fesselnden Justizkrimi. Der Clou: Am Ende wird das Publikum zum Entscheidungsträger und stimmt als Jury über das Urteil ab, so dass der Ausgang der Aufführung bei jeder Vorstellung anders sein kann.

Was geschieht, wenn ein Passagierflugzeug von Terroristen entführt wird, die damit drohen die Maschine auf ein vollbesetztes Fußballstadion abstürzen zulassen? Was geschieht, wenn der Terror unseren Alltag beherrscht? Welche juristischen, moralischen und philosophischen Mittel hat unsere Gesellschaft in solch einer Ausnahmesituation? Darf die Würde des Menschen angetastet werden, wenn dadurch vermeintlich mehr Menschen gerettet werden können? Anhand eines juristischen Konstrukts werden diese Fragen in Ferdinand von Schirachs erstem Theaterstück plastisch: An Bord von Flug LH 2047 von Berlin-Tegel nach München sind 164 Menschen. Die Maschine, von einem Terroristen entführt, nimmt Kurs auf die Allianz Arena. Major Lars Koch, Pilot eines Kampfjets der Bundeswehr, muss reagieren. Wie lauten seine Befehle? Soll er, darf er die Passagiermaschine abschießen, wenn die Terroristen nicht einlenken? Die Uhr tickt, und Lars Koch trifft eine Entscheidung. Wenige Wochen später muss er sie vor einem Schöffengericht rechtfertigen.

Ferdinand von Schirach gelingt es, die Zuschauer durch seinen suggestiven Gerichts-Thriller gleichzeitig zu emotionalisieren und zum Nachdenken darüber zu verführen, wie sie in einem ähnlichen moralischen Dilemma entschieden hätten. Ein ungewöhnlicher Theaterabend, spannend, bewegend und mit offenem Ausgang. In jeden Fall aber ein Abend, der lange nachklingt.

Das Besondere: Die weltweiten Abstimmungsergebnisse, natürlich inklusive der Ergebnisse aus Wuppertal, können Sie im Internet unter der Adresse terror.theater verfolgen.

Die Presse zu "Terror" im TiC-Theater:

„Wohl kaum je zuvor diskutierte das TiC-Publikum eine Aufführung derart intensiv – das von Ralf Budde inszenierte Stück wirft eine hoch aktuelle Frage auf, welche die Zuschauer hin- und hergerissen sein lässt: Darf das Leben von wenigen Menschen geopfert werden, um damit das von vielen zu retten? (...) Als das Gericht im nüchternen, holzgetäftelten TiC-Saal (Bühne: Jan Bauerdick) zusammentritt und der Richter (Michael Baute) die Verhandlung eröffnet, verfolgen die Zuschauer-Schöffen aufmerksam, wie der angeklagte Major Lars Koch (Lars Grube) seine Abschuss-Entscheidung erklärt, was sein Vorgesetzter Lauterbach (Philipp Flanze) und die Nebenklägerin Franziska Meiser (Mirca Szigat), Witwe eines der Opfer, aussagen und wie Staatsanwältin Nelson (Beate Rüter) ihre Anklage formuliert sowie Verteidiger Biegler (Christian Schulz) seinen Antrag auf Freispruch. Sich entspannt unterhalten zu lassen, das geht diesmal nicht im TiC. Unschuldig oder schuldig? Bei der „Be-Urteilung“ dieser Frage nimmt „Terror“ die Zuschauer in die Pflicht. (...) Das gelingt im TiC, weil Regisseur Ralf Budde die Figuren des Gerichtsdramas glaubwürdig zeichnet. Ebenso wie das schlichte Bühnenbild den Blick aufs Wesentliche nicht verstellt, lässt Budde die Charaktere fast würdevoll zurückhaltend agieren. Es fließen zwar auch Tränen. Die Aufarbeitung der fatalen Abschuss-Entscheidung ertrinkt aber nicht in Emotionen, sie erfolgt akribisch, beinahe nüchtern. (...) Aber wie entscheidet das TiC-Publikum? Es schreitet mit zuvor ausgegebenen Karten zur Abstimmung, nach Auszählung wird das „TiC-Urteil“ verkündet. (...) „Ich wollte, dass wir darüber reden, wie wir leben wollen“, hat Ferdinand von Schirach auch gesagt – das ist mit der TiC-Inszenierung eindrucksvoll gelungen. Zurecht gab es daher lang anhaltenden Applaus – „Terror“ ist ein starkes Stück und Ralf Budde und seine Darsteller liefern eine starke Leistung ab! (...) Gehen Sie rein!“ - Cronenberger Woche

„Unter der Regie von Ralf Budde brachte das Theater in Cronenberg jetzt das viel gespielte und zugleich umstrittene Werk auf die Bühne, das zuletzt durch seine Fernsehausstrahlung für heftige Diskussionen gesorgt hatte. Die Bühne verwandelte Jan Bauerdick dafür in einen klassischen, Gerichtssaal. Links sitzt die Staatsanwältin (überzeugend engagiert, nur mit kleinen Text-Wacklern: Beate Rüter), rechts der wadenbeißige Verteidiger (erschreckend nah an vielen Anwälten: Christian Schulz) mit dem Angeklagten Lars Koch (betont regungslos und militärisch korrekt bis in die gescheitelten Haarspitzen: Lars Grube), in der Mitte verkörpert Michael Baute den Richter angenehm locker und souverän.  Davor sitzt das Theaterpublikum und wird gleich zu Beginn aufgefordert, aus seiner passiven Rolle herauszutreten und am Ende über diesen Fall zu entscheiden. (...) Was das Stück dennoch so reizvoll macht, ist, dass es die Zuschauer herausfordert und ihnen die einmalige Möglichkeit bietet, selbst zu entscheiden. Und das nehmen sie ernst. Vor dem Urteil – das Publikum muss mit einer Art Hammelsprung entscheiden, ob Lars Koch freigesprochen oder verurteilt werden soll – hört man die TiC-Besucher in der Pause eifrig diskutieren. "Man lässt solche Menschen in so heiklen Momenten doch sehr allein", sagen sie. Oder: "Unser Gesetz lädt Terroristen geradezu ein, hier ihren Terror auszuüben." Das Ergebnis trägt dem Rechnung, wenn auch nur knapp: 32 von 56 Zuschauern sprechen sich für einen Freispruch aus – und damit auch dafür, sich im Ernstfall über das bestehende Recht hinwegzusetzen. Das hinterlässt bei allem Gewinn durch die sachliche Auseinandersetzung einen etwas schalen Beigeschmack. Einen spannenden Abend bietet "Terror" aber allemal.“ - Wuppertaler Rundschau

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