TiC - Theater in CronenbergIm Internet unter http://www.tic4u.de ... |
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In unserer neuen Reihe "Starke Stücke" zeigen wir nun auch aktuelle, kritische und unbequeme Stücke. Nach "Verrücktes Blut" folgt nun "Fettes Schwein" von Neil LaBute, einem der meistgespielten Autoren der Gegenwart.
In der Reihe
„Starke Stücke“ finden seit letztem Jahr auch brisante, provokante und
zeitkritische Theaterstücke ihren Platz im Spielplan des TiC-Theaters. Nach
„Verrücktes Blut“, das sich mit der Integrationsproblematik befasste,
thematisiert „Fettes Schwein“ nun Ausgrenzung und Mobbing und beschreibt
eindringlich, wie Konformitätsdruck Menschen korrumpiert, so dass letztlich
auch Liebe zur Kosten-Nutzen-Rechnung wird.
Ist das
möglich in dieser Welt: Ein gut aussehender Business-Typ und eine dicke
Bibliotheksangestellte bilden ein Paar? Sind ihre Gefühle stark genug, sich
gegenüber dem beißenden Spott und den fiesen Attacken der anderen zu behaupten?
Oder gilt in Zeiten von Schönheitswahn, Selbstoptimierungszwang und
Genussfeindlichkeit auch für die Liebe, dass letztlich nur der Marktwert zählt?
Tom ist ein erfolgreicher junger Mann. Hält sich fit. Sieht gut aus. Mit dem
Job läuft’s bestens. In der Mittagspause begegnet er zufällig Helen. Auf Anhieb
verstehen sich die beiden perfekt. Helen ist charmant, warmherzig, klug - eine ziemlich
tolle Frau. Und eine ziemlich dicke Frau. Helen hat beschlossen, sich nicht
mehr vom Urteil der anderen abhängig zu machen. Sie will das Leben genießen.
Tom findet es faszinierend, wie sie sich darüber hinwegsetzt, was die Leute von
ihr denken. Dennoch versucht Tom, seine Beziehung zu Hellen in der Öffentlichkeit
geheim zu halten. Als es dann doch herauskommt, können die Kollegen gar nicht
fassen, wen er sich da angelacht hat …
Die Presse zu „Fettes Schwein“ im TiC-Theater:
„Scharfzüngig, vulgär und gleichzeitig zart: Das Publikum bejubelt die Premiere „Fettes Schwein“ im TiC. (…) Im Rahmen der Reihe „Starke Stücke“ feierte am Freitagabend im TiC das Stück „Fettes Schwein“ Premiere. Der amerikanische Autor Neil LaBute lässt in seinem Werk witzige Dialoge, anrührende Situation und Momente von Tragik bruchlos ineinander übergehen. Und genau das schaffen die vier überzeugenden Schauspieler und Regisseurin Julia Penner auf die Bühne zu bringen. Dass es in dem Stück ohne Hemmungen zur Sache geht, verrät schon der Titel. Es ist gleichzeitig zart und vulgär, bringt den Zuschauer zum Lachen, macht aber trotzdem nachdenklich. Das Premieren-Publikum bejubelt die gelungene Aufführung, ließ das Ensemble gar nicht wieder von der Bühne. „Fettes Schwein“ - eine scharfzüngige Komödie über das immer aktuelle Thema „anders sein“ und Mobbing.“ - Westdeutsche Zeitung
„Die Pointen
und Lacher, die zu Beginn aus der Geschichte tatsächlich eine Komödie zu machen
scheinen, sind spritzig und punktgenau angelegt, und trotz mitunter recht
derber Sprache entwickelt sich anfangs ein beinahe zartes Kammerspiel. Das
schlägt aber bald und spürbar um, man steckt mit den Protagonisten in einem
sich zuspitzenden psychologischen Drama. (…) Ein Haufen Unglücklicher geistert
über die Szene: Tom, der sich nicht zu seiner dicken Freundin bekennen kann,
weil er es im Grunde gar nicht will, sich stets mit ihr versteckt, auch in
intimen Situationen ängstlich Abstände aufbaut, immer deutlicher spüren läßt,
daß eine ganze Welt zwischen ihnen steht und sie am Schluß wegen dem Gerede
„der Leute“ verläßt; Carter, der aus eigener Unsicherheit alles um sich herum
in den Dreck zieht, und der unter seiner Unzulänglichkeit und der Unfähigkeit,
seine eigene fette Mutter zu lieben leidet wie ein Tier; Jeannie, die 33 Jahre
alt ist, immer nur Trostpreise abbekommen hat und haßerfüllt nicht begreifen
kann, wieso er nicht sie nimmt, sondern „so ein fettes Schwein“; schließlich
Helen, die mit ihrem Leben ausgesöhnt zu sein scheint, doch unter ihrer selbst
verschuldeten Leibesfülle leidet. Lebensträume zerplatzen, Ängste, Feigheit und
die Unfähigkeit zu lieben geben eine pessimistische Perspektive aufs Leben.
Anspruchsvolles Theater.“ - Musenblätter
„Dass dem TiC-Theater in seiner Reihe
„Starke Stücke“ ein weiteres „starkes Stück“ gelungen ist, darf jedoch bescheinigt werden.
Regisseurin Julia Penner hat das Stück von Hollywood-Regisseur Neil LaBute, das
das Journal „Theater der Zeit“ einst als „aufregendste New Yorker Premiere der
Saison“ bezeichnete, beeindruckend auf die TiC-Bühne gebracht. Die
vermeintliche Komödie sorgt mit zotig-derben Sprüchen zunächst für viel Spaß.
Im weiteren Verlauf bleiben die Lacher dem Publikum aber im Halse stecken. Erst
recht als der auf äußerliche Reize geradezu fixierte Carter seinem Kumpel Tom
ein verblüffendes Geständnis aus der Kindheit macht (eindrucksvolle Szene von
Benedikt Fiebig), fragt sich der Zuschauer: Wie können gesellschaftliche
Normvorstellungen und Schönheitswahn einen Menschen derart (ver-)formen? Man
bangt geradezu mit Tom (Alexander Bangen), dessen Wankelmütigkeit Alexander
Bangen glaubwürdig zum Ausdruck bringt, und man hofft inständig mit Helen.
Kristina Molzberger als Helen brilliert, beeindruckend wie sie die Lebenslust,
aber auch die Verletzlichkeit von Helen vermittelt, sie versprüht so viel
Charme – zum Verlieben! Und umso mehr eine Anklage an unser SchablonenDenken.
Die souveräne Charlotte Reinke (Respekt, zumal sie kurzfristig einspringen
musste) weiß das zu unterstreichen: So sexy, wie sie als der völlige Gegenpart
zu Helen daherkommt, so sehr macht sie jedoch deutlich, dass hier alles nur
Fassade ist - wer hat denn hier ein Problem, die dicke Helen oder „Traumfrau“
Jeannie? Julia Penners Inszenierung von „Fettes Schwein“ hat Tempo, bietet
ebenso witzige Dialoge wie anrührende Momente und Tragik, sie ist mehr als gute
Unterhaltung, denn sie gibt dem Zuschauer viele Fragen mit auf den Nachhauseweg
- „Fettes Schwein“ ist starke Unterhaltung, „Fettes Schwein“ ist wertvoll, das
neue TiC-Stück ist unbedingt sehenswert!“ - Cronenberger
Woche
Der amerikanische Autor Neil LaBute, lässt in seinen Stücken gute Unterhaltung, witzige Dialoge, anrührende Situationen und Momente von Tragik bruchlos ineinander übergehen. Als unmoralischer Moralist begibt er sich mitten hinein in die Tabuzonen der Gesellschaft und entwirft Figuren, die unter der Oberfläche ihrer schönen Fassaden als verunsicherte, rücksichtslose Überlebenskämpfer den Gesetzen des Dschungels folgen. Seine Stücke sind radikale Versuchsanordnungen und gut erzählte Geschichten, die die Zuschauer mit ihren eigenen Abgründen konfrontieren.
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